steviamaus: Mein 1 Kuss

Mein 1. Kuss

Ich musste heute mal wieder intensiv an meinen ersten Kuss mit meinem Freund denken, was gleichzeitig mein erster richtiger Kuss überhaupt gewesen ist.
Es war einer der schönsten Momente in meinem Leben und über die Maßen romantisch.

Es war unser 3. Date. Wir haben uns in dem Café getroffen, in dem wir auch unsere ersten 2 Dates hatten. Das erste Treffen war genauso toll und von Anfang an genauso locker wie die Treffen zuvor. Wir haben interessante Unterhaltungen geführt, viel miteinander gelacht, hatten einfach riesigen Spaß und hätten noch ewig im Café sitzen können. Insbesondere deshalb, weil wir den jeweils anderen während der ganzen Zeit kaum aus den Augen lassen konnten. Er genoss es mir in meine strahlenden blauen Augen zu schauen, genauso wie ich es genoss in seine unbeschreiblich tiefen, meist etwas ernst dreinschauenden, grünen Augen zu blicken. Wobei das Lid seines rechten Auges ein wenig tiefer sitzt, als das seines linken. Ein unglaublich süßer Anblick! Nach mehreren Stunden fantastischer Unterhaltung und pausenlosen Tief-In-Die-Augen-Schauens, hatten wir beschlossen eine Pizzeria aufzusuchen, da uns beiden der Magen knurrte. Jedoch wussten weder ich noch er, wo es eine gute Pizzeria in der Nähe gab, also machten wir uns auf den Weg und fingen an zu suchen.
Es war der 5. Januar, es war kalt und sie Straßen, durch die wir liefen stockfinster. Nebeneinander liefen wir her, von Zeit zu Zeit zum anderen blickend und suchten. Erfolglos.
Ziellos liefen wir durch die Innenstadt und schließlich sogar aus der Innenstadt heraus, doch da wir uns beide einig waren, dass die Wahrscheinlichkeit außerhalb der Innenstadt eine Pizzeria zu finden recht gering ist, wollten wir zurückkehren und wie es das Schicksal wollte, führte der kürzeste Weg zurück durch den Stadtpark, der mir wohl bekannt war, da ich dort schon des Öfteren mit meinem Hund entlang spaziert war. Wir bogen also ab und drangen immer tiefer in den recht schön anzusehenden Park...
Wollen wir uns kurz auf eine Bank setzen?, hatte er gefragt. Zu diesem Zeitpunkt bin ich tatsächlich nicht darauf gekommen, dass bei dieser Frage irgendein Hintergedanke eine Rolle gespielt hat, wie er es mir irgendwann mal im Nachhinein erzählt hat. Es klingt zwar sehr offensichtlich, wenn man darüber nachdenkt, aber vermutlich war ich einfach zu stark mit meinem eigenen Hintergedanken beschäftigt- Ich verneinte höflich und lief weiter.
Stur in Richtung Innenstadt! Wie er gedacht hatte, aber natürlich irrte er sich. Ich lief in Richtung einer Brücke, die sich am Ende des Parks befand. Als wir schließlich dort ankamen, fragte ich, ob wir nicht ein wenig dort bleiben möchten. Er war (sehr) einverstanden damit.
Es war eine äußerst kleine Holzbrücke, sehr niedlich. Sie war leicht gewölbt und führte über den kleinsten Fluss, den ich je gesehen habe. Man hatte einen tollen Blick auf die schönen, gepflegten Bäume des Parks und der auf uns scheinende Mondlicht schaffte eine zunehmend romantische Atmosphäre.

So standen wir also dort auf der Brücke, ab und zu hat jemand was gesagt und sonst war es still.
Nichts konnte man hören, außer dem Rascheln der Blätter und dem Rauschen des fließenden Flusses. Unsere Körper standen beide in eine Richtung auf den Fluss blickend und unsere Hände waren an der Brücke angelehnt. Unauffällig versuchte ich mit meiner Hand die seine zu berühren und mit meinem Körper näher an seinen zu rücken. Das Bedürfnis ihn zu umarmen, von ihm festgehalten zu werden und ihn zu küssen wurde immer größer! Sodass ich mich schließlich einfach zu ihm gedreht hatte. Er sagte kein Wort, stattdessen drehte er sich ebenfalls zu mir. Mehr nicht. Wir haben uns tatsächlich eine halbe Stunde lang angeschaut, tief in die Augen und der Drang ihn einfach zu küssen stieg ins Unermessliche.
Küss mich, ich flehe dich an, küss mich doch endlich!, war der einzige Gedanke, der mir in diesem Moment durch meinen Kopf schwirrte. Bewegungslos standen wir da und plötzlich merkte ich, wie sich sein Körper regte...